In vielen Materialien, die mit Lebensmitteln in Kontakt sind, können so genannte NIAS (nicht absichtlich zugesetzte Substanzen) nachgewiesen werden. Im Moment gibt es keine zuverlässigen und kostengünstigen Methoden für die Identifikation und toxikologische Bewertung aller bekannten NIAS. Kürzlich wurde deshalb sowohl vom Europäischen Parlament, als auch vom International Life Science Institute (ILSI) die Nutzung von In-vitro Bioassays empfohlen.
Aufbauend auf dem am OFI gebündelten Know-how zum Nachweis von hormonaktiven Substanzen, arbeitet man nun daran die Methodik auf andere kritische Gefahrenstoffe auszuweiten. Im Zentrum des Projektes MIGRATOX steht die Entwicklung neuer Methoden, die die Risikobewertung von unbeabsichtigt eingebrachten genotoxischen Substanzen erleichtern. Genotoxische Substanzen rufen Schädigungen am genetischen MAterial von Zellen hervor, indem sie entweder den genetischen Code der DNA verändern (Mutation) oder z.b. in Chromosomenstruktur oder Zellteilung eingreifen. Diese Schädigungen können negative gesundheitliche Auswirkungen haben und zur Krebsentstehung beitragen.
Ziel des Projekts MIGRATOX ist die Entwicklung neuer In-vitro Bioassays für das NIAS-Screening. Durch die Vereinfachung der Risikobewertung wird die Qualität der Sicherheitsbewertung von Lebensmittelkontaktmaterialien weiter erhöht.
Das 5 Jahre andauernde Aufbauprojekt wird in Kooperation mit der FH Campus Wien durchgeführt. Auf eine enge Zusammenarbeit mit großen internationalen Lebensmittel- und Verpackungsproduzenten wird besonderer Wert gelegt, um die Sicherheit von Verpackungsmaterialien nachhaltig zu gewährleisten und das Vertrauen der KonsumentInnen in die Industrie zu festigen.
Das Forschungsprojekt Migratox wird als COIN Aufbauprojekt von der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG unterstützt. Für die Projektleitung ist die FH Campus Wien verantwortlich.