Kunststoffe begleiten uns jeden Tag. Sie sind weder aus der Wirtschaft, noch aus dem persönlichen Alltag wegzudenken. Durch diese intensive Nutzung, entstehen Zerfallsprodukte, die die Wirtschaft, die Gesellschaft und das gesamte Ökosystem vor immer größere Herausforderungen stellen. Angenommen wird, dass Mikroplastik (MP), d.h. kleine Kunststoffpartikel zwischen 5mm und 1µm, überall in unserer Umgebung vorkommen. Auch in unseren Lebensmitteln? Um dieser Fragestellung nachzugehen forscht das OFI gemeinsam mit internationalen Partnern an einer Methodik, die es ermöglicht unterschiedliche Partikel zu erfassen. Die Detektion der Partikel bildet die Basis um deren Ursprung zu erfassen. Damit langfristige Lösungen entwickelt und die Eintragung von Mikroplastik in Lebensmittel langfristig verhindert werden kann, müssen wir zuerst wissen, wo welche Partikel zu finden sind.
Valide Methode zur Identifizierung von Mikroplastik
In dem Forschungsprojekt „microplastic@food“ ist es dem OFI gemeinsam mit einem internationalen Projektkonsortium bereits gelungen eine valide Methode aufzubauen, mit der Mikroplastik standardisiert gemessen werden kann. Untersucht wurde in diesem Projekt, ob und wie viele Mikroplastikpartikel der gängigsten Kunststoffe in einfachen Lebensmitteln, wie Wasser oder klaren Fruchtsäften, zu finden sind.
Aufbauend auf den Erkenntnissen aus „microplastic@food“ will das Projektkonsortium in dem Forschungsprojekt „MICROPLEXFOOD“ diese validierte Methodik erweitern und auch auf komplexere Lebensmittel anwenden. Trübe Getränke sowie Fruchtsäfte, Milchprodukte und Fisch sowie verarbeitete Fleischprodukte wurden als Produktgruppen definiert, die im Rahmen des Projekts als Case Studies untersucht werden.
Projektziele
- Analyse von komplexen Lebensmitteln auf das Vorhandensein von Kunststoffpartikeln unter Einsatz unterschiedlicher Aufschlussmethoden
- Weiterentwicklung der spektroskopischen Methodik, um die Abgrenzung der Mikroplastikpartikel in der Probenmatrix eindeutig zu identifizieren
- Gezielte Unterscheidung nachgewiesener Partikel in den Case Studies
- Definition der jeweiligen Eintragungsquellen, durch die Analyse der Produkte, sowie der Prozessumgebung und der Verpackungen
Durch „MICROPLEXFOOD“ soll es erstmals möglich werden, ein reales Bild über die Präsenz von Mikroplastik in komplexen Lebensmitteln zu erhalten. Basierend auf den Ergebnissen, können dann Maßnahmen zur Vermeidung des Eintrags von Kunststoffpartikeln abgeleitet werden.
Finanziell unterstützt wird das Projekt im Rahmen von CORNET von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR). CORNET (COllective REsearch NETworking) vernetzt nationale und regionale Programme der Gemeinschaftsforschung verschiedener Länder. Beteiligt sind Förderorganisationen und Ministerien aus Europa, Ostasien, Nord- und Südamerika.
Förderung: CORNET
Projektkoordination:
IVLV – Industrievereinigung für Lebensmitteltechnologie und Verpackungen e.V., Deutschland
ecoplus. Lebensmittel Cluster Niederösterreich, Österreich
Wissenschaftliches Team: