Der fehlende Zugang zu sauberem Trinkwasser bleibt eine der größten Herausforderungen, vor denen die Menschheit im 21. Jahrhundert steht. Fast 10 % der Weltbevölkerung haben immer noch keinen Zugang zu sauberem Wasser, die geschätzte Sterblichkeit liegt bei etwa 2 Millionen Menschen pro Jahr. Dies kann durch eine Verbesserung der Wasserqualität durch ordnungsgemäße Desinfektion vermieden werden.
Wie können also Menschen mit unterschiedlichen Lebensrealitäten einen besseren Zugang zu sauberem Trinkwasser bekommen? Es gibt diverse chemische und physikalische Möglichkeiten zur Entkeimung von Trinkwasser, die UV-Desinfektion ist eine effektive Technologie zur Inaktivierung von Krankheitserregern im Wasser. Eine Alternative zu herkömmlichen UV-Quecksilberlampen bietet eine innovativen UV-Quelle, die UV-Licht emittierende Diode (UV-LED). Während das wissenschaftliche Interesse an UV-LED stetig zunimmt, gibt es bisher noch wenige Studien zur Wirksamkeit im Bereich der Desinfektion von unterschiedlichsten Wasserqualitäten. Zudem gibt es länder- und branchenspezifisch große Unterschiede bezüglich Hygieneanforderungen.
Projektziele
Hauptziel des Projektes ist der Aufbau eines Netzwerks von Experten, das unter der Leitung des OFI neue Entwicklungen zur Wasserdesinfektion mit Hilfe von nachhaltigen UV-LED-Reaktoren vorantreiben soll. Im Rahmen des Forschungsvorhabens soll ein innovativer UV-LED-Reaktor entwickelt werden, der am Ort der Wasserverwendung (Point-of-Use) eingesetzt wird. So verbessert er auch in abgelegenen Regionen die Wasserqualität direkt an der Entnahmestelle. Mithilfe eines Sensors misst eine intelligente Steuerung die Trübung des Wassers. Diese digital erfassten Trübungsdaten dienen dazu, automatisch einen Vorfilter hinzuzuschalten und ein Warnsignal auszugeben. Dank dieser smarten Steuerung soll der Reaktor effektiv bei unterschiedlichen Wasserarten funktionieren. Die Nachhaltigkeit des Systems wird unter anderem durch seine Reparierbarkeit sowie die Verwendung von Rezyklaten gewährleistet. Auch der Energieverbrauch ist im Vergleich zu herkömmlichen Systemen niedriger, was die Betriebskosten und die Umweltbelastung verringert. Die Reduktion des Energieverbrauchs und die Verwendung von quecksilberfreien UV-LED-Modulen kann als wichtiger Schritt zur Klimaneutralität angesehen werden. Außerdem legt das Projekt großes Augenmerk darauf, KMU Zugang zu externem Know-how zu ermöglichen und die Innovationsfähigkeit zu verbessern.
Förderung: COIN KMU-Innovationsnetzwerke 2023
Projektkonsortium:
Lead: OFI Österreichisches Forschungsinstitut für Chemie und Technik
Gombas C&E GmbH