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Veröffentlicht am 20. November 2023

Neuigkeiten zur Zukünftigen, Europäischen Verpackungs­verordnung

OFI & ARA Event "Zukünftige Europäische Verpackungsverordnung II" im Cape 10 am 15.11.2023 | (c) OFI/Johannes Brunnbauer
Die Vortragenden der Informationsveranstaltung "Zukünftige, Europäische Verpackungsverordnung II" haben die rund 120 Teilnehmenden über Neuigkeiten und Umsetzungsstrategien informiert. Fotocredit: OFI/Johannes Brunnbauer

Es ist schon wieder ein Jahr vergangen, seit die EU-Kommission im November 2022 einen Vorschlag für eine Neufassung der „Packaging and Packaging Waste Regulation“ vorgelegt hat. Mit dieser will die EU-Kommission Umweltverschmutzung durch Verpackungsmaterialien reduzieren und gleichzeitig eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft fördern. Beschlossen ist die Neufassung noch nicht. Seit ihrem Erscheinen vor einem Jahr wurde sie von unterschiedlichen Verbänden der Verpackungs- und Kunststoffindustrie, aber auch von Umweltorganisationen kritisiert.

Um der Verpackungs- und Lebensmittelbranche sowie dem Einzelhandel ein Update zu geben, haben OFI (Österreichisches Forschungsinstitut für Chemie und Technik) und ARA (Altstoff Recycling Austria AG) zum zweiten Mal gemeinsam eine Informationsveranstaltung organisiert. Unter dem Titel „Zukünftige, Europäische Verpackungsverordnung II“ wurden den rund 120 Teilnehmenden am 15. November 2023 im Veranstaltungssaal des CAPE 10 in Wien Neuigkeiten und Umsetzungsstrategien nähergebracht. Die vortragenden Expert*innen haben in ihren Ausführungen einzelne Aspekte der vorgeschlagenen Verordnung unter die Lupe genommen und anhand konkreter Beispiele aufgezeigt, wie eine Umsetzung in der Praxis funktionieren kann. Bezug genommen wurde dabei insbesondere auf die Themenbereiche Recyclingfähigkeit, Rezyklateinsatz sowie den Ausbau der Kunststoff-Wertstoffströme.

 

Bedeutung in Europa

Nach einer Begrüßung durch ARA Vorstand Dr. Harald Hauke und OFI Geschäftsführer DI Udo Pappler, startete der Nachmittag mit einem Fachvortrag von Mag. Dominik Stern. Sein Ziel: den aktuellen Stand der Europäischen Verpackungsverordnung zusammenzufassen. Der Referent des Fachverbands der chemischen Industrie hat in seinen Ausführungen die grundsätzlichen Inhalte der PPWR wiederholt, einen Überblick über die Meinungen der Europäischen Institutionen dazu gegeben und auf zentrale europäische Entwicklungen (CEN) verwiesen. Anschließend hat DI Udo Pappler, OFI Geschäftsführer und Kunststoffexperte, präsentiert, was bei einer unabhängigen Nachweisführung des Rezyklatgehalts von Produkten zu beachten ist.

Einen Einblick in die aktuellen Entwicklungen in Deutschland gab Dr.-Ing. Joachim Christiani, Geschäftsführer des Instituts cyclos-HTP, die im deutschsprachigen Raum führende Forschungs- und Zertifizierungseinrichtung für recyclinggerechtes Verpackungsdesign und Kooperationspartner des OFI im Bereich Prüfung und Zertifizierung der Recyclingfähigkeit von Verpackungen. In seinen Ausführungen hat Christiani einen Bogen gespannt von den Änderungen des Mindeststandards der ZSVR, über die Konformität des Prüfstandards von CHI und OFI mit der PPWR bis zum Bearbeitungsstand der CHI-Guideline.

Nach den ersten drei Fachvorträgen hat Dr. Elisabeth Pinter, OFI Verpackungsexpertin und Moderatorin des Nachmittags, alle drei Vortragenden wieder aufs Podium gebeten um gemeinsam Fragen aus dem Publikum zu diskutieren.

 

Entwicklungen in Österreich

Nach einer Stärkung und persönlichen Gesprächen in der Kaffeepause, hat OFI Expertin und Ökotoxikologin Angelika Wlodarczyk, MSc in ihrem Vortrag den Fokus auf die technische Recyclingfähigkeit in Österreich gelegt. Dabei ist sie sowohl auf den aktuellen Status-Quo eingegangen, als auch auf jene Entwicklungen, die in Zukunft durch die PPWR zu erwarten sind.

Welche Entwicklungen in der Sammlung und Sortierung von Leichtverpackungen zu erwarten sind, hat Erwin Janda, Leiter des ARA Systembetriebs, gezeigt und das ARA Konzept dazu vorgestellt. In Enns entsteht aktuell die neue Sortieranlage TriPlast. Die Inbetriebnahme soll ganz neue Ansätze in der Abfallbehandlung und Sortierung ermöglichen.

Abschließend ist Ing. Michael Krainz auf die Herausforderungen die es beim Recycling von flexiblen Kunststoffverpackungen noch zu meistern gilt, eingegangen. Mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung in der (Weiter-)Entwicklung, Konstruktion und Prüfung von Verpackungen am OFI, sieht er positiv in die Zukunft: Herausforderungen muss man annehmen und gemeinsam an Lösungen arbeiten.

Wie das gelingen kann, darüber hat Moderatorin Pinter gemeinsam mit den drei Vortragenden des zweiten Blocks und dem Publikum diskutiert. Fazit: Eine Lösung gibt es nicht, es wird viele brauchen.

 

Gemeinsam Herausforderungen begegnen

Anschließend an das offizielle Programm haben die rund 120 anwesenden Vertreter*innen aus der Lebensmittel- und Verpackungsbranche, dem Einzelhandel und der Kunststoffindustrie die Möglichkeit genutzt sich bei Snacks und Getränken persönlich auszutauschen. Die ein oder andere Frage aus den Podiumsdiskussionen wurde dabei im kleinen Kreis weiterverfolgt.

Damit die Ziele der PPWR in den kommenden Jahren aufgehen können, müssen alle Betroffenen entlang des Kreislaufs wissen, was auf sie zukommt und wie sie ihren Beitrag dazu leisten können. Mit freundlicher Unterstützung von PlasticsEurope Austria und dem ecoplus. Kunststoff-Cluster Niederösterreich hat die Informationsveranstaltung „Zukünftige, Europäische Verpackungsverordnung II“ über aktuelle Entwicklungen berichtet, anhand von praktischen Beispielen mögliche Umsetzungsszenarien beleuchtet und konnte so einige offene Fragen beantworten. Weil es bestimmt nicht alle waren, wird es im Frühjahr 2024 wieder ein aktuelles Update von ARA und OFI im Veranstaltungsformat geben.

 

Pressetext als PDF zum Download

 

Bildauswahl – Abdruck honorarfrei im Kontext der Berichterstattung über die Informationsveranstaltung „Zukünftige, Europäische Verpackungsverordnung II“, bei Angabe des Fotocredits OFI/Johannes Brunnbauer

 

Die Vortragenden der Informationsveranstaltung „Zukünftige, Europäische Verpackungsverordnung II“, v.l.n.r.: Dr.-Ing. Joachim Christiani (cyclos-HTP), Mag. Dominik Stern (WKO – Fachverband Chemische Industrie), Ing. Michael Krainz (OFI), Dr. Elisabeth Pinter (OFI), Angelika Wlodarczyk, MSc (OFI), DI Udo Pappler (OFI),  Dr. Harald Hauke (ARA AG) und Erwin Janda (ARA AG) / Fotocredit: OFI/Johannes Brunnbauer

 

Harald Hauke, Vorstand der ARA, und Udo Pappler, Geschäftsführer des OFI, haben die Veranstaltung eröffnet. / Fotocredit: OFI/Johannes Brunnbauer

 

Nach ihrem fachlichen Input beantworten Dr.-Ing. Joachim Christiani (cyclos-HTP), Mag. Dominik Stern (WKO – Fachverband Chemische Industrie) und DI Udo Pappler gemeinsam Fragen aus dem Publikum. / Fotocredit: OFI/Johannes Brunnbauer

 

Der Blick ins Publikum zeigt das rege Interesse. Rund 120 Interessierte haben an der Informationsveranstaltung von ARA und OFI am 15. November 2023 teilgenommen. / Fotocredit: OFI/Johannes Brunnbauer

 

Anhand praktischer Beispiele haben Angelika Wlodarczyk, MSc (OFI), Erwin Janda (ARA AG) und Ing. Michael Krainz (OFI) im Diskussionspanel nach ihren Fachvorträgen konkrete Umsetzungsszenarien für Österreich aufgezeigt. / Fotocredit: OFI/Johannes Brunnbauer

 

Im Anschluss an das offizielle Programm nutzten die Vertreter*innen aus Verpackungs- und Lebensmittelbranche, Einzelhandel und Kunststoffindustrie bei Snacks und Getränken die Möglichkeit zum persönlichen Austausch. / Fotocredit: OFI/Johannes Brunnbauer

 

OFI – Fortschritt in guten Händen

Als Prüf- und Forschungsexperte unterstützt das OFI seine Kunden bei der Produktentwicklung und begleitet bis zur Markteinführung. 120 Mitarbeiter*innen prüfen und bestätigen die Zuverlässigkeit von Werkstoffen – ob für den Einsatz bei Fahrzeugen, bei Verpackungen oder im Bauwesen. Damit Produkte fit für den Markt sind. Das OFI begutachtet Bauwerke und plant Sanierungen. Damit Häuser, Brücken, Straßen oder Denkmäler nachhaltig nutzbar sind. Unter einem Dach bietet das OFI: individuelle Beratung, zukunftsweisende Lösungen für komplexe Fragestellungen, garantierte Qualität und Sicherheit. Das OFI ist Gründungsmitglied der Austrian Cooperative Research (ACR), einem Netzwerk privater Forschungsinstitute, die KMU bei ihren Innovationsbestrebungen unterstützen.

 

Über die ARA:

Zukunft. Kreislauf. Wirtschaft. Seit 30 Jahren arbeitet die Altstoff Recycling Austria AG (ARA) als treibende Kraft der österreichischen Abfall- und Kreislaufwirtschaft und ist Marktführer unter den Sammel- und Verwertungssystemen für Verpackungen, Elektroaltgeräten und Batterien.

Die ARA mit ihren Tochterunternehmen ARAplus GmbH, Austria Glas Recycling GmbH, DiGiDO GmbH, Digi-Cycle GmbH und ERA GmbH gilt heute als internationale Best Practice und entwickelt als Partner der Wirtschaft maßgeschneiderte Entsorgungslösungen in der Abfall- und Kreislaufwirtschaft: von Entpflichtung über Stoffstrommanagement bis zu Circular Design und Digitalisierung der Kreislaufwirtschaft. Die ARA AG serviciert mehr als 15.000 Kunden. Sie steht im Eigentum heimischer Unternehmen und agiert als Non-Profit Unternehmen nicht gewinnorientiert.